Die Zwillinge erhalten dank ihres Schulweges derzeit viel Input an Musik. Zusätzlich erreichen sie eine neue Stufe der Evolutionsleiter: sie wählen selbst aus. Die Bedienung der Musik-App des Smartphones ist erlernt. Ganz ohne Schule! Warum brauchen sie die überhaupt? Was mich dabei besonders freut, Emil und Jakob beginnen, Cover mit Song zu verknüpfen. Wenn beispielsweise ein Baby unter Wasser hinter einer Dollarnote herschwimmt, singt bei „Knopfdruck“ mit Sicherheit ein Mann. Manchmal schreit er auch, aber das ist okay. Da sie zudem mit dem Lesen große Fortschritte machen und Englisch bereits zu ihren Schulfächern gehört, können sie ihre Songwünsche bald präzise benennen. Für mich ein Meilenstein. Es erspart stundenlanges Suchen, was die Herrschaften gerade JETZT wünschen. Zu Nirvana nächste Woche mehr, heute ist Elle King dran.

Keine Schublade

Als ich Elle King das erste Mal sah, dachte ich, Beth Ditto hat aber ordentlich abgenommen. Falsch gedacht! Ganz andere Person. Geboren 1989 in Los Angeles als Tochter von Comedian Rob Schneider, zog King in Jugendjahren mit verschiedenen Jobs durch die USA. 2012 startete sie ihre Musikkarriere bei einem Independent-Label, 2015 erschien ihr erstes Album bei einem Major. Elle King betont, ihr sei es wichtig, dass ihre Musik keinem Genre zuzuordnen sei. Sie vermischt Elemente des Country, Rock, Soul und Blues.

„Ex’s & Oh’s“ erschien Ende 2015 und erreichte weltweit Top 10-Platzierungen. Auch ich war von der Energie ihrer Stimme und dem druckvollen, aber tanzbaren Song überrascht. Das Thema ist mit „Meine Exfreunde hassen mich jetzt“ denkbar plump, aber durchaus als Augenzwinkern auf Songs mit überbordendem Trennungsschmerz zu sehen. Ebenso das Video, in dem Männer den dumpfen körperlichen Part einnehmen, der ansonsten viel zu oft Frauen zuteilwird. Ganz witzig.

No Mathe, no cry

Nun ja, ich harre der Dinge die da kommen. Ich kann es kaum erwarten, Emil und Jakob in die bibliothekarischen Grundzüge der Musik einzuweihen. Songs, Alben, Cover, Künstler. DAS wären Schulfächer! Mathe brauch ich heute nicht. Und hey, immerhin schreibe ich einen Blog.

 

Unnützes Kneipenwissen: Tja, bei einer jungen Künstlerin sammelt sich da nicht so viel an. Wer mal in New York ist, kann den Tattooladen „East Side Ink.“ besuchen. Da hat sie mal gearbeitet. Die Textzeile „They always wanna come, but they never wanna leave“ soll aus der Werbung eines Sexshops in Hollywood, Florida stammen. Da habt ihr was.