Rock am Ring 2004 – gegen frühen Abend treten auf der Alternastage im Vorfeld der Beatsteaks eine Band namens N.E.R.D. auf. Die haben seinerzeit einen veritablen Hüftenwackler namens „She wants to move“ im Programm und machen mit ihrem Mix aus Hip-Hop und Rock ordentlich Laune. Einen der Frontmänner kenne ich bereits als eine Hälfte der Neptunes, die seinerzeit einige R’n’B-Größen produzieren. Ein hagerer, athletischer Herr mit Glatze und verschmitzten Lächeln. Charmant was er da auf der Bühne treibt. Neun Jahre später kennt ihn jeder. Egal was er macht (produzieren, schreiben oder singen), es gelingt. Pharrell Williams schreibt mit „Happy“ 2013 Musikgeschichte.

„Pobacken-Humor“

Das Emil und Jakob den Song mögen ist nicht verwunderlich. Gibt es überhaupt jemanden, der diesen Song nicht mag? Jemanden, dem er nicht gute Laune macht und ihn zum Tanzen bringt? Das Video zum Song passt wie die Faust aufs Auge und wurde zurecht millionenfach auf Youtube nachgeahmt. Das macht der Herr Williams sehr clever. Schon die Allerkleinsten wachsen mit dem Song auf, er ist Teil des Soundtracks von Ich – Einfach Unverbesserlich 2 (im Original Despicable Me 2). Den darin auftretenden Minions kann sich KEIN Kind (und kaum ein Erwachsener) entziehen. Den kleinen gelben Chaoten können Kinder stundenlang zusehen, kein Wunder, stellen sie Charaktere da, die Kinder gerne sein wollen. Albern, ein bisschen bösartig, Fantasiesprache, „Pobacken-Humor“. Für mich ist es großartig, Kinder beim Zuschauen des Films im Kino zu beobachten.

Mann von Welt

Dank des Films begeistert der Song alle Altersklassen und bringt den Funk und Neo-Soul zurück ins Ohr. Im Video tanzen neben Amateuren zahlreiche Prominente durch die Straßen von Los Angeles. Es fühlt sich einfach gut an. Bereits ein Jahr zuvor landet Pharrell Williams mit „Lucky“ einen Meilenstein. Zusammen mit Daft Punk (wurden lange nicht mehr im Blog erwähnt…) schrieb Williams an dem Song ein Jahr, bevor er in den Augen der Akteure perfekt war. Eine ähnliche Akribie zeichnet ebenfalls „Happy“ aus. Zu Recht gehören beide Songs zu den erfolgreichsten der 2010er-Jahre und begeistern Menschen weltweit. Pharrell Wiliams ist mittlerweile „Mann von Welt“ und ich werde ihn sicherlich nicht mehr in zu großen T-Shirts im Vorfeld der Beatsteaks erleben. Er hat es sich mit seinem herausragenden Gespür für Melodien und Produktionen erarbeitet. Wer gute Laune will, möge jetzt unten klicken…