Die letzten Wochen ging es etwas “wilder” bei den Sahnehäubchen zu. Anzeichen der sprühenden Adoleszenz allerortens. Heute gibt es einen Klassiker, der bereits vor zwei Jahren angesagt war und vor ein paar Tagen eine kleine Renaissance erfuhr. Emil entdeckte Adele sehr früh für sich. Die Klänge ihres Albums 21 erreichten hier und da die Babyohren, ihre Stimme brannte sich ein. Beste Erklärung, warum Adele so groß ist, wie sie es nun mal in diesen Tagen ist. Groß oder klein, dick pder dünn (sic!), Adele erreicht alle. Nach der Veröffentlichung von 25 hörte sich Emil das Album ganz genau an und zeigte prompt sein Interesse an einzelnen Songs. Über das omnipräsente “Hello” über “Send My Love (To Your New Lover)” zu “I Miss You“. Emil wird still, fast andächtig wenn Adele singt. Steht die Frau mit höheren Mächten im Bunde?

Blick hinter die nicht vorhandene Fassade

Adele Adkins erblickte 1988 in London das Licht der Welt und wuchs im Stadteil Tottenham bei ihrer alleinerziehenden Mutter auf. Noch keine 30 Jahre alt, ist sie die erfolgreichste Sängerin der Gegenwart. Über 100 Millionen verkaufte Tonträger, 15 Grammys, Oscargewinnerin und Trägerin des “Order of British Empire”. Klingt nach einem Lebenswerk, für Adele lediglich ein Jahrzehnt ihres Lebens. Erstes Album (19) 2008, die weiteren beiden (21, 25) behören zu den erfolgreichsten Alben des 21. Jahrhundert. Ein Leben in Superlativen.

Ich gebe zu, dass Adele bei mir im Laufe der Jahre zwischen genial und nervtötend schwankte. Vor allem aufgrund der immensen Radiopräsenz in Zeiten von Veröffentlichungen. Dabei kann die gute Frau gar nicht viel dafür. Sehr sympathisch zeigt sich die Britin darin, dass sie abseits ihrer Musik nahezu keine Zeit in Selbstdarstellung, Reality-Stories und Social Media verschwendet. Sie schafft es, bei all ihrer weltweiten Popularität, authentisch, dankbar und distanziert zu bleiben. Einzig ihre Musik, die für Millionen Menschen überaus bedeutungsvoll ist, spricht für sie und verschafft Adele Präsenz.

“Wenn eine wie ich es schaffen konnte, könnt ihr es auch”

Ich habe mich in den letzten zwei Jahren mit Adele näher beschäftigt und zolle mehr und mehr Hochachtung vor der Leistung dieser Frau. Die gesangliche Qualität stand nie in Frage. Das Bild, dass sie als Person von sich in der Öffentlichkweit zeichnet oder gerade eben NICHT zeichnet, ist bei dieser immensen Popularität bemerkenswert. Vor zwei Jahren hatte ich das Vergnügen, ein sehr sympathisches Interview mit Adele im ZEIT Magazin zu lesen. Begleitend mit einem umfassenden Hintergrundbericht. Dies hat mein neu gezeichnetes Bild der Künstlerin unterstrichen. Ich gönne ihr den Erfolg und dass sie noch lange Menschen mit ihrer Musik bewegt. Dabei ihre Person authentisch und akzentuiert in der Öffentlichkeit präsentiert. Ich hoffe, Emil erinnert sich auch daran.


Jede Woche begleite ich meine Zwillinge Emil und Jakob auf ihrem Weg durch die musikalische Welt. Wo bleiben sie stehen, wo verweilen sie? Wo sehe ich mich, wo laufe ich weg? Jeder Tag voller Spannung und vor allem, nie ohne Musik.