Nach dem komödiantischen Sahnestück aus der letzten Woche, gibt es heute etwas für große Augen. Für mich DAS Musikstück der deutschen Kultur. Ein Lied, so wunderschön wie die Genialität des Komponisten. So groß und weit, dass es heute nicht nur die deutsche (Musik-)Kultur repräsentiert. Es steht für ganz Europa. Für Einheit, Gleichheit, Miteinander. Vertonte Gänsehaut. Zumindest geht es mir so. Das ganze Pathos können uns die Österreicher nicht nehmen (und uns zeitgleich erfolglose Künstler wie Herrn Hitler unterjubeln). Ludwig van Beethoven kommt aus Bonn liebe Kinder! Ich habe hier einen Bildungsauftrag! Seine 9. Sinfonie ist eines der höchsten Güter unserer musikalischen Identität. Der Vierte Satz, die “Ode An Die Freude“, ist bis heute unerreicht.
Gesummte Schönheit
1972 bestimmte der Europarat die Ode An Die Freude zu seiner Hymne. 1985 wurde sie von der Europäischen Gemeinschaft zur “Europahymne” auserkoren. Zeitgleich erfolgte die Aufnahme des in der Staatsbibliothek zu Berlin befindlichen Autographs ins Weltdokumentenerbe der UNESCO.
Seit meiner Kindheit begleitet mich die Hymne, unter anderem im Rahmen von großen, samstagabendlichen TV-Produktionen. Erste Begegnungen im Frottee-Schlafanzug. Summend. “Beethovens Neunte” ist heute, in Zeiten EINES Europas, omnipräsent.
Knapp 200 Jahre nach seiner Uraufführung hat das Stück an seiner Aktualität nichts verloren. 2014 inszenierten die Nürnberger Staatsphilharmoniker gemeinsam mit dem Hans-Sachs-Chor einen imposanten Flashmob. Mitten in der Stadt, an der Lorenzkirche, vervollständigen mehr und mehr “normal” gekleidete Menschen die Aufführung. Passanten bleiben stehen, die Ergriffenheit jedes Zuschauers ist spürbar. Ein herzerwärmendes Spektakel.
Für uns alle
Ich hatte selbst mehrfach die Gelegenheit, mich an diesem schönen Ort aufzuhalten. Dank eines, in der Nähe von Nürnberg wohnhaften, sehr guten Freundes. Insofern kann ich mir die Szenerie lebhaft vorstellen. Wer mir auf der Straße begegnen sollte, dem möchte ich hiermit sagen, fang gerne an neben mir zu singen. Ich mag das! Allen anderen will ich im Sinne des Werkes Beethovens zurufen, “Geht wählen und bestimmt eure Zukunft!”. Macht es besser als derzeit viele Vollidioten in der Mitte unserer Gesellschaft.
Unnützes Kneipenwissen: Der Text dieses bedeutenden Klassikstücks stammt von Friedrich Schiller. Elf Jahre älter als Beethoven, stand sein Gedicht “An Die Freude” Pate für das Ideal einer Gesellschaft gleichberechtigter Menschen.
Begegnen dir auch Sahnestücke, die dich erheitern oder staunend zurücklassen? Was hat dich zum Lachen gebracht? Was hat dich beeindruckt? Erzähle es mir, ich freue mich sehr über neue Entdeckungen und Stilblüten. Schreibe mir unter Kontakt einfach mit einem kurzen “Hallo” und bestenfalls einem Link zu deinem Sahnestück. Gerne halte ich freitags einen Podestplatz für dich frei!
8. September 2017 um 8:26 Uhr
Wundervolles Video dazu! Ich empfehle dazu übrigens auch gern das hier: https://www.youtube.com/watch?v=ZxUmq2tOQ2Q Ich kam damals unwissentlich 5 Minuten zu spät! Auch wenn es für eine Werbung genutzt wurde, Gänsehaut gibts trotzdem inklusive ♥
8. September 2017 um 8:30 Uhr
Eines der wenigen Klassikstücke, dass ich immer wieder mal auflege. Ganz toll, triffst fast immer mein Lieber 🙂
8. September 2017 um 8:31 Uhr
Ich gebe mir Mühe…:)
Liebsten Dank!
8. September 2017 um 9:52 Uhr
Ach ja, wenn einem der Verstand einen Streich spielt entstehen Perlen wie diese:
Ein Lied, so wunderschön wie die GENITALIEN des Komponisten.
Da musste ich doch mal kurz lachen… Schönes Ding!
8. September 2017 um 10:00 Uhr
Muuaaahhhh….:D 😀
Guten Morgen!
8. September 2017 um 10:16 Uhr
Komisch, die 9 mag ich nicht besonders. Aber Beethoven ist der Knaller. Ich habe in Bonn studiert, und zu jedem Anlass (oder auch ohne) flog einem Beethoven (meist staatstragend) um die Ohren. Was habe ich mich gelangweilt. Erst viel, viel später – und ich bin eher aus Versehen in eine Beethoven-Veranstaltung geraten – fiel ich viel (haha und nö), fast vom Hocker. DAS soll Beethoven sein, wiederholte mein Gehirn mantrahaft. Ich saß in der Berliner Philharmonie, Kent Nagano war der Dirigent (der kann Beethoven, meine Fresse), und seitdem war es um mich geschehen. Für mich ist Beethoven ein Hase, oder ein Hasenjäger. Denn wie der durchs (musikalische) Feld rast und Haken schlägt: voll der Wahnsinn. Aber die 9.? Na gut. Ich höre mal wieder rein. Anders lernt man es ja nie. Danke für die Anregung!
8. September 2017 um 10:36 Uhr
Hey Stephanie,
vielen lieben Dank und herzlich Willkommen…:)
Meine Frau hat auch in Bonn studiert, ich weiß genau was du meinst.
Viel Spaß, fühl dich wohl…:)
LG Torsten
8. September 2017 um 12:03 Uhr
So so so toll!
8. September 2017 um 16:10 Uhr
Ich glaube, das ist der größte Zufall überhaupt 😀 Genau zu diesem Lied wollte ich am Montag auch was schreiben 😀 Mit dem gleichen Video!
Es ist aber auch zu schön! Wenn ich erstmal eine Video angeschaut habe, muss ich mich durch sämtliche Flashmobs, Chöre und sonstige Veranstaltungen klicken. Ich bin immer wieder beeindruckt von dem Chor mit den 10 000 Asiaten. Da bekommt man doch jedesmal Gänsehaut!
Liebe Grüße,
Pia!
8. September 2017 um 16:36 Uhr
Jaaaaaa…..:)
Bruderschwester im Geiste!
Du hast absolut Recht…:D
LG Torsten
9. September 2017 um 9:26 Uhr
In der Kirche habe ich auch schon mehrfach musiziert. Aber obwohl ich den Flashmob schon einmal gesehen hatte, wirft er mich jedes Mal neu um. Super! 😀
9. September 2017 um 9:27 Uhr
Schön das es dir gefällt… 😊
9. September 2017 um 9:34 Uhr
Aber wie! ☺️