Kinder die etwas Besonderes machen, sind per se nicht ungewöhnlich. Es gibt viele unnötige Fernsehformate, in denen Kinder vor ein Publikum gestellt und für ihre Darbietung beklatscht werden. Persönlich mag ich das nicht, weil es immer gewollt oder gar altklug daherkommt. Die Leidenschaft die Kinder in unbeobachteten Momenten entwickeln können ist dagegen einzigartig. Die O’Keefe Music Foundation ist ein Projekt, welches diese Leidenschaft ganz hervorragend einfängt. Inklusive Gänsehaut für Hörer und Zuschauer. Die Stiftung ermöglicht Kindern, Musik kostenlos in einem professionellen Studio einzuspielen. Das Ergebnis ist atemberaubend. Wie sich die Mädchen und Jungs einer schwer zu spielenden Band wie Tool annehmen, lässt mich staunend zurück.
Die Virtuosität von Tool
Tool sind eine Alternative-Metal-Band aus Los Angeles um den Sänger Maynard James Keenan. Ungewöhnliche Songstrukturen, -texte und -titel sind das Markenzeichen der Band, die sich 1990 gründete. Jeder der selbst ein Instrument spielt kann das nachvollziehen. Tool gelten als genresprengend, vor allem ihre Alben Ænema (1997) und Lateralus (2001) sind wahre Sahneplatten und wurden zurecht mit einem Grammy ausgezeichnet. Exzentrik, wie auch Unberechenbarkeit, zeichnen Maynard James Keenan aus. So singt er meist ganze Konzerte mit dem Rücken zum Publikum. Dennoch bleiben die Songs sehr virtuos.
Tool veröffentlichten in den vergangenen 27 Jahren lediglich vier Alben. Das fünfte Album lässt bereits seit 2006 auf sich warten. Feuilleton und Musikjournalisten können es kaum erwarten. Das Video der O’Keefe Music Foundation ist absolut sehenswert und zeigt, wie gut diese Teenager “von nebenan” ihre Instrumente beherrschen. Tool schrammelst du nicht mit “Gitarre vorm Sack” und drei Akkorden. Besonders der kleine Mann an den Klanghölzern lässt mich jedes Mal schmunzeln. Für die Kinder ist ein solches Studioerlebnis sicherlich unvergesslich.
Rhythm Section
Die “Sahnestücke” sind letzte Woche ganz hervorragend angelaufen und mich erreichten bereits zahlreiche Vorschläge eurerseits. Das freut mich ungemein und lässt diesen Blog sehr lebendig werden. Also weiterhin her damit!
Für dieses Video bedanke ich mich ganz herzlich bei dem lieben Schmu (Stefan), mit dem ich vor langen Jahren meine Berufsausbildung teilen durfte. Mittlerweile sehen wir uns nur noch selten, Frankfurt ist leider viel zu weit weg. Die Liebe zur Musik bleibt, das Album Lateralus haben wir seinerzeit gemeinsam “durchgenudelt”. Vielleicht schaffen wir es mal, unseren Bass und Schlagzeug zu vereinen. Muss ja nicht direkt Tool sein…
18. August 2017 um 9:57 Uhr
Moin Torsten,
da dank ich doch gleich mal für die Berücksichtigung meines Beitrags und ich hoffe er findet Anklang! Was die jungen Musiker im Video angeht kann ich nur immer wieder meinen imaginären Hut ziehen. Großes Kino was die da abliefern. Es lohnt sich auch bei Youtube mal nach O’Keefe zu suchen. Es gibt da noch einige schöne Cover zu bestaunen!
LG
Stefan (Schmu)
18. August 2017 um 10:06 Uhr
Huhu Schmu, vielen Dank für deinen Input! Wirklich ein wahres Sahnestück! 🙂
Danke auch für den Tipp, habe mich bereits etwas durchgeschmökert…
Echt beeindruckend! 😀
18. August 2017 um 17:52 Uhr
Ich liebe diesen Song, das ganze Album genial. Ein wahres Sahnestück in der Tat!
18. August 2017 um 18:32 Uhr
Das ist es! 😊
18. August 2017 um 21:38 Uhr
Die Kids sind super! Tool wurde mir immer von einem Mitarbeiter empfohlen, aber ich kam nie dazu… vielleicht aber jetzt. Gegenfrage: Kennst Du Spock’s Beard? Erinnert mich ein kleines bisschen daran.
LG Alex
18. August 2017 um 21:41 Uhr
Spocks Beard ist super, hab ich durch meine Frau kennengelernt… 😊… Oder Kings X? Is etwas mehr blues…
18. August 2017 um 21:51 Uhr
Kings X kenn ich auch, ist OK, aber ich bin mehr der Progrock Fan 🙂 Du weisst, alte Schule: Yes, King Crimson, Gentle Giant, Camel, usw… Vor allem Gentle Giant, die sind genial!
18. August 2017 um 21:53 Uhr
Sehr gut! Pink Floyd?
18. August 2017 um 22:08 Uhr
Hat lange gedauert, aber ich hab Frieden geschlossen damit. Allerdings lieber Ummagumma oder Atom Heart Mother als die späten Werke. Die Melodien sind immer gut, aber das bombastische stört mich schon.
Was ganz anderes: Kennst du Jimmy Giuffre? 🙂
18. August 2017 um 22:13 Uhr
Nee, leider gar nicht, erzähl… 😊
18. August 2017 um 22:52 Uhr
Ist ein Jazzer, der im Grund in den 50ern minimal Jazz erfand. Er meinte, die meisten Arrangements seien so laut, daß er den schönen Ton seines Instruments nicht mehr hören könne, also schrieb er eigene Stücke, in denen er Melodie- von Rhythmusinstrumenten trennte. Der Effekt ist ungeheuer luftig, und man kann sich schön auf die Melodielinien konzentrieren, die sich miteinander verschlängeln.
Weiß natürlich nicht, ob du auch Jazz hörst, aber das lohnt sich: https://www.youtube.com/watch?v=ziq49BHfZQk
18. August 2017 um 22:58 Uhr
Sehr geil, danke! 😊
20. August 2017 um 14:18 Uhr
Diese Kinder sind ja der Wahnsinn! Danke für’s drauf-aufmerksam-machen und was Tool angeht, muss ich mich wohl auch mal einhören.
20. August 2017 um 16:57 Uhr
Huhu Missy, ja, das musst du! Ist zwar speziell aber beeindruckend… 😊
5. April 2018 um 18:15 Uhr
Tool sind prima, aber Isis sind geiler (gemeint ist die Ami-Band, nicht diese amoklaufenden Abdullahs da). Post-Rock wurde das getauft. Hm. Im Deutschen ne sehr mißverständliche Benennung. Falls du sie antestest: Immer auf den Drumsound achten – läuft herrlich gegen den Strich und wird nie langweilig. Isis “Oceanic” – Tipp!
5. April 2018 um 18:18 Uhr
Gute Drumsounds suche ich immer… Danke für den Tipp! Isis sind mir geläufig, aber nicht bekannt… 😉