“Papa…”. Kurze Pause. “…Das ist JETZT unser Lieblingslied!”. Wohlwissend, dass die Halbwertzeit des Wörtchens “jetzt” ungefähr eine Autofahrt gilt, sehe ich der Aussage meist ganz entspannt entgegen. “Shot through the heart, and you’re to blame…“. Es schmettert uns entgegen. Bon Jovi transportieren ihre Liebesbekundung via lokalem Rundfunk direkt auf unseren Weg zum Schwimmtraining. Die Jungs sind begeistert und hören leicht kopfnickend aufmerksam zu. Jon Bon Jovi fleht, die Gitarre von Richie Sambora gniedelt sich bis auf die Rückbank. Emil und Jakob sind also bei der “Rockmusik des kleinen Mannes” angekommen. Bon Jovi beherrschen ihn in ihren Anfangsjahren perfekt.
Dreckige Jeanshosen aus New Jersey
“You Give Love A Bad Name” stammt vom 1986 erschienenen Welterfolg “Slippery When Wet“. Bon Jovi werden dank zahlreicher Hits, wie “Livin’ On A Prayer” oder “Bad Medicine“, zu Superstars. Es waren lukrative Jahre für die Band aus New Jersey. Perfekte Rockhymnen in dreckigen Jeanshosen. Immer für die Leute aus der Arbeiterstadt vor den Toren New Yorks. Tonnenweise Haarspray und die Reibeisenstimme ihres namensgebenden Frontmannes waren ihr Markenzeichen.
In der BRAVO wurden Bon Jovi in den 1980er-Jahren unter “Hard Rock” geführt. Neben Bands wie Iron Maiden, Judas Priest oder Twisted Sisters. An Kredibilität hat es nicht gemangelt. You Give Love A Bad Name war die erste Single von Slippery When Wet und wurde die erste #1 für Bon Jovi in Amerika. Für ein Video hatte die Band damals nicht viel Geld, also wurde kurzerhand auf bestehendes Konzertmaterial zurückgegriffen. Immerhin ist es komplett in Farbe und damit das einzige Video von Slippery When Wet, dem diese Ehre zuteilwurde. Zur Erinnerung: Farbfernsehen wurde in Deutschland bereits 1967 eingeführt. Als Willy Brandt feierlich auf eine Attrappe, getarnt als großer roter Knopf, drückte.
Get Psyched
You Give Love A Bad Name wurde vielfach in TV- und Filmproduktionen verwendet. Ich liebe die Verwendung in der Serie “How I Met Your Mother” (Folge “The Limo“, 1×11). Die Hauptcharaktere mieten sich für eine ultimative Silvester-Tour eine Limousine und Barney erstellt dafür eigens einen CD-Sampler namens “Get Psyched”. Der Abend verläuft nicht wie geplant und vom Sampler hört der Zuschauer stets nur den Beginn des ersten Tracks. “Shot through the heart, and you’re to blame…“. Großartig! Ein bisschen wie eine Fahrt ins Schwimmtraining, nur ohne Sonnendach…
Unnützes Kneipenwissen: Der Song wurde ursprünglich von Desmond Child geschrieben und war für Bonnie Tyler vorgesehen. Schmissiger Titel: “If You Were a Woman (And I Was a Man)“. Child war unzufrieden mit Text und Song, so dass er ihn einige Zeit später mit Jon Bon Jovi und Richie Sambora umschrieb. Das Ergebnis hören Sie hier….
30. August 2017 um 8:03 Uhr
Uhhh, Jugendsünden allez. Hab die Best Of mal ganz weit hinten ins Regal gestellt, damit die ja niemand sieht 😀 😀
30. August 2017 um 8:11 Uhr
Haha, kommt auf den Gast an…:D
In den 80ern hatten Bon Jovi eigentlich ganz gute Momente (finde ich), bin aber auch ein ausgewiesener 80er Fan und so semi-objektiv…:D
Nach Keep The Faith 1993 ging es rasant bergab, habe heute das Gefühl, Bon Jovi sind mittlerweile das personifizierte Copy & Paste…
Ist aber nur meine Meinung…;)
30. August 2017 um 8:15 Uhr
Ich kann mir das nimmer anhören, auch immer
30. August 2017 um 8:17 Uhr
Ich kann mir das nimmer anhören. Bin aber zugebenermassen wiederum kein großer 80er Fan. Außer Maiden 😀
30. August 2017 um 8:15 Uhr
Ach, danke für einen kurzen Flashback in die 80er. Kann mich noch erinnern, wie ich die Platte von meinem Taschengeld gekauft habe und dann ständig gehört…
30. August 2017 um 8:16 Uhr
Hey Isabel,
herzlich willkommen. Schön dass du her gefunden hast….:)
Sehr gerne, fühl dich wohl und melde dich wenn du magst. Ich freue mich…:)
LG Torsten
30. August 2017 um 8:29 Uhr
Bin ich froh, dass Bonnie Tyler den Song dann nicht gesungen hat. 😀
30. August 2017 um 8:31 Uhr
😀 😀
Und Bon Jovi dann “Total Eclipse of a Heart”….:D
30. August 2017 um 11:16 Uhr
Mist, jetzt hab ich einen Ohrwurm. 😀
30. August 2017 um 12:30 Uhr
Gruselig…:D
30. August 2017 um 9:48 Uhr
Ich steh dazu: ich bin ein riesen Fan von Bon Jovi! Ihr Open Air Konzert vor ein paar Jahren, war das beste Konzert, dass ich bisher gehört habe!
30. August 2017 um 10:00 Uhr
Jawoll Pia, Brust raus! 🙂
30. August 2017 um 9:50 Uhr
*drehtdenSonglautauf* Yeah!! Als spätberufener Bon Jovi-Fan (der Tatsache geschuldet, dass ich einfach zu jung war, aber mittlerweile bin ich dann doch schon 20 Jahre infiziert) gibt es ein extrafettes Like für diesen Beitrag. Aber ohne Richie sind Bon Jovi einfach nicht mehr… SO geil^^ *schnief*
30. August 2017 um 10:01 Uhr
Hey Missy, ja das stimmt, den Verlust der USP fängst du nicht so ohne weiteres auf…:)
6. September 2017 um 9:18 Uhr
Schon ein wenig despektierlich, das Schaffen der Helden meiner Kindheit und frühen Jugend als “Rockmusik des kleinen Mannes” zu bezeichnen. 😉 Übrigens, auch “Europe” lief für die BRAVO damals unter “Hard Rock”. Wenigstens klingt “Europe” heute im Vergleich zu damals deutlich besser – oder wenigstens anders. Ganz im Gegensatz zu “Bon Jovi”, die – offensichtlich von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt – seit etwa 1995 regelmäßig das selbe Album unter anderem Namen veröffentlichen. 😉
6. September 2017 um 9:28 Uhr
Ja ja, das Nickelback-Syndrom…:D
Europe fanden wir in der ersten Klasse damals alle spitze, wir waren schon immer harte Rocker…:D